EZB-Vorschau – Hawkishe Zinssenkung
Die EZB wird am Donnerstag als dritte Zentralbank der G10-Staaten die Zinsen senken, um 25 Basispunkte auf 3,75 %. Die Zinssenkung wird weithin erwartet und ist von den Märkten fast vollständig eingepreist, aber die Aussichten für die Zeit danach sind schwierig, wie die Inflationszahlen der letzten Woche zeigen. Der Gesamt- und der Kern-HVPI (harmonisierter Verbraucherindex) stiegen um 0,2 % auf 2,6 % bzw. 2,9 %, während die Teilkomponente Dienstleistungen um 0,3 % auf 4,1 % anstieg. Die Disinflation bei den Waren setzte sich mit einem Rückgang um 0,1 % auf 0,8 % fort, reichte aber nicht aus, um den Anstieg bei den Dienstleistungen auszugleichen. Wir gehen daher davon aus, dass die EZB ihre vierteljährlichen Inflationsprognosen nach oben korrigieren wird, was einen ungünstigen Hintergrund für die Zinssenkung darstellt. Die Märkte haben die Aussichten auf eine Zinssenkung im Juli fast vollständig aufgegeben und sehen auch nur noch etwas mehr als zwei Zinssenkungen insgesamt bis zum Jahresende. So wie die Dinge heute stehen, glauben wir, dass diese EZB-Senkung bald als geldpolitischer Fehler angesehen werden könnte.
US-Wirtschaft – Arbeitsmarktzahlen geben bei Fed den Ton an
Am Freitag wird mit den Nonfarm-Payrolls (NFP) eine neue Runde von US-Daten eingeläutet, wobei der Konsens eine geringe Veränderung gegenüber dem Vormonat (180k) erwartet. Weitere Indikatoren dürften unterstreichen, dass sich der Arbeitsmarkt in ein besseres Gleichgewicht bewegt hat, aber angesichts der Volatilität der NFP-Daten und der Revisionen glauben wir, dass die stärkere Reaktion an den Märkten von einer negativen Überraschung kommen würde, da CTA-Fonds immer noch Short-Positionen in Treasuries halten. Die PCE-Inflation der vergangenen Woche schloss die letzte Datenrunde ab und entsprach mit 0,25 % Kerninflation im Monatsvergleich den Erwartungen. Das von der Fed bevorzugte Inflationsmass hat in den letzten drei Monaten auf Jahresbasis durchschnittlich 3,5 % betragen und bestätigt, dass die Fortschritte für die Fed nicht ausreichen, um mit Zinssenkungen zu beginnen.
Türkei – Geschichte einer Trendwende
Der jüngste orthodoxe Kurswechsel der Türkei wird von den Anlegern als sehr positiv bewertet, wie wir während unserer Recherchereise nach Istanbul letzte Woche erfahren haben. Das Tempo der Entdollarisierung und der Umstellung auf Lira-Einlagen verläuft schneller als erwartet, während die steigenden USD-Reserven die Wirtschaft widerstandsfähiger machen. Die Anleger sind besorgt, ob die Geld- und Fiskalpolitik straff genug ist, um die starke Nachfrage zu dämpfen, aber es wird erwartet, dass die Inflation nach ihrem voraussichtlichen Höchststand im Mai von etwa 75 % schnell zurückgeht. Die Sommermonate werden dem Land zusätzliche Mittelzuflüsse aus dem Tourismus bescheren, was dem Markt die Zuversicht gibt, am Carry Trade teilzunehmen.
Algebris Investments’ Global Credit Team
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