US-China-Gespräche – Hoffnung auf Durchbruch
In dieser Woche treffen sich US-amerikanische und chinesische Regierungsvertreter vom 9. bis 12. Mai in Genf zu den ersten hochrangigen Handelsgesprächen seit der Eskalation der Zollmassnahmen. Derzeit liegen die Zölle auf US-Importe bei 145 %, auf chinesische Waren bei 125 %. Die US-Delegation wird vom Finanzminister Scott Bessent geleitet. Präsident Trump hatte zuvor bekräftigt, dass eine einseitige Reduzierung der Zölle ausgeschlossen sei, während China Erleichterungen bei den Zöllen als Voraussetzung für substanzielle Fortschritte fordert. Am vergangenen Donnerstag schlug Präsident Trump einen deutlich versöhnlicheren Ton an und deutete an, dass kurzfristig eine Senkung der Zölle auf chinesische Waren möglich sei – jedoch auf weiterhin hohem absoluten Niveau. Am selben Tag verkündete Trump ein Handelsabkommen mit dem Vereinigten Königreich, das einen Basiszollsatz von 10 % vorsieht. Für bestimmte Sektoren wie Automobile, Aluminium und Stahl wurden Ermässigungen vereinbart. Insgesamt wird das Abkommen als positiver Impuls gewertet, da es die direkten Belastungen durch Zölle für das Vereinigte Königreich verringert und potenzielle Unsicherheiten lindern könnte. Dennoch bleibt das allgemeine Zollniveau signifikant über dem Vorkrisenniveau.
US-Notenbank (Fed) – Abwarten und Beobachten
Die US-Notenbank (Fed) hat am 7. Mai ihren Leitzins unverändert im Korridor von 4,25 % bis 4,50 % belassen und sich für eine abwartende Haltung entschieden. Fed-Vorsitzender Jerome Powell betonte, dass man auf klarere Signale aus den kommenden Wirtschaftsdaten warte, bevor weitere geldpolitische Schritte erfolgen. Die Fed bekräftigte ihr Engagement für das doppelte Mandat (Vollbeschäftigung und Preisstabilität).
Powell hob hervor, dass die US-Wirtschaft laut den derzeit verfügbaren Daten weiterhin robust sei – insbesondere der Arbeitsmarkt und das Wirtschaftswachstum. Gleichzeitig wies er auf bestehende Risiken durch die Inflation und geopolitische Entwicklungen hin. Die Kernaussage: Die Fed hat keinen Zeitdruck, die Zinsen zu senken. Weiche Indikatoren werden zwar beobachtet, jedoch liegt der Fokus stärker auf harten Daten, deren Verschlechterung oft mit Verzögerung eintritt. Die Märkte reagierten verhalten; die Renditen gaben leicht nach. Zwei Zinssenkungen sind derzeit für die kommenden vier Sitzungen eingepreist, wobei die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung im Juni bei lediglich 20 % liegt.
Globale Geldpolitik – Lockerungszyklus setzt sich fort
In China hat die People’s Bank of China (PBoC) den 7-Tage-Repo-Satz um 10 Basispunkte auf 1,40 % gesenkt und die Mindestreserveanforderung für Banken um 0,5 Prozentpunkte reduziert. Ziel ist es, die Liquidität zu erhöhen und den wirtschaftlichen Druck durch die hohen US-Zölle abzufedern. Zusätzlich wurden gezielte Kreditmassnahmen für Sektoren wie Technologie und Altenpflege angekündigt. Das Gesamtpaket deutet jedoch auf einen vorsichtigen Lockerungsansatz hin, der nicht ausreicht, um die schwache Binnennachfrage nachhaltig zu stimulieren. In Europa senkte die polnische Zentralbank den Leitzins um 50 Basispunkte auf 5,25 %, unter Verweis auf rückläufige Inflationsdaten und schwächere Konjunkturindikatoren – die erste Zinssenkung seit 2023. Präsident Glapiński gab sich jedoch betont restriktiv und bezeichnete die Massnahme lediglich als „Anpassung“. Auch die tschechische Zentralbank senkte ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf 3,5 % – im Einklang mit den Markterwartungen. Am Donnerstag folgte die Bank of England mit einer Zinssenkung auf 4,25 %. Trotz dieser erwarteten Entscheidung fiel die Abstimmung im geldpolitischen Ausschuss geteilt aus, und die begleitende Kommunikation wurde von Marktteilnehmern als restriktiver als erwartet gewertet, was zu einem Anstieg der britischen Renditen führte.
Algebris Investments’ Global Credit Team
For more information about Algebris and its products, or to be added to our distribution lists, please contact Investor Relations at algebrisIR@algebris.com. Visit Algebris Insights for past commentaries.
Alle geäußerten Meinungen sind diejenigen von Algebris, stellen keine Tatsachenaussagen dar, können sich ändern und sind nicht als Anlageberatung zu verstehen.
Es darf zu keinerlei Zweck auf die in diesem Dokument enthaltenen Informationen und Meinungen oder auf deren Richtigkeit oder Vollständigkeit vertraut werden. Keine der Gesellschaften von Algebris Investments, ihre Mitglieder, Mitarbeiter oder verbundenen Unternehmen gibt ausdrücklich oder stillschweigend Zusicherungen, Gewährleistungen oder Verpflichtungen hinsichtlich der Richtigkeit oder Vollständigkeit der in diesem Dokument enthaltenen Informationen oder Meinungen ab, und keine dieser Personen übernimmt diesbezüglich eine Haftung.
© Algebris Investments. Algebris Investments ist der Handelsname der Algebris-Gruppe.
