Ukraine – Neuer Friedensplan
In der vergangenen Woche wurde ein neuer 28-Punkte-Friedensplan für die Ukraine bekannt, der von US-amerikanischen und russischen Sondergesandten ins Spiel gebracht wurde. Der Plan verlangt von der Ukraine, substanzielle, derzeit von Russland besetzte Gebiete abzutreten, ihre Streitkräfte zu begrenzen und perspektivisch die Sanktionen gegen Moskau aufzuheben. Zudem soll die Ukraine ihre NATO-Ambitionen aufgeben. Sollte dieser Ansatz politisch an Dynamik gewinnen, könnte dies als Entspannungssignal für die osteuropäischen Märkte wirken und den regionalen Risikoanlagen spürbaren Rückenwind geben.
USA – Politischer Druck führt zu nachlassender Zollintensität
Mit Blick auf die Midterm-Wahlen richtet Präsident Trump seine Aufmerksamkeit zunehmend auf die steigenden Lebenshaltungskosten – ein Thema, das angesichts seiner sinkenden Zustimmungswerte an politischem Gewicht gewinnt. Vor diesem Hintergrund beginnen die bislang historisch hohen Zollbelastungen allmählich nachzugeben. So wurden in der vergangenen Woche die US-Zölle auf brasilianische Lebensmittel aufgehoben, und es werden weitere Ausnahmen erwartet. Zusätzlich könnte ein bevorstehendes Urteil des Supreme Courts, das voraussichtlich nicht zugunsten der Regierung ausfällt, den Spielraum für eine weitere Lockerung der Handelspolitik erhöhen.
Die unter dem IEEPA-Regime erhobenen Zölle, die rund zwei Drittel der erwarteten Zolleinnahmen ausmachen, könnten vollständig entfallen. Dies würde das US-Haushaltsdefizit um etwa 0,8 Prozent des BIP ausweiten. Gleichzeitig signalisiert Trump sein Interesse an einer Wiedereinführung agrarischer Zölle. Da Agrarimporte jedoch nur einen kleinen Teil des gesamten Importvolumens ausmachen, wäre dieser Schritt eher symbolischer Natur als makroökonomisch bedeutsam. Insgesamt sind Zölle inzwischen ein tragender Pfeiler der Fiskalarchitektur. Ein weitgehender Rückbau wäre mit erheblichen fiskalischen Kosten verbunden und politisch sowie budgetär schwer zu realisieren.
USA – Neue Daten in einem gespaltenen FOMC-Umfeld
Die Arbeitsmarktdaten für September überraschten zuletzt positiv: Die Non-Farm Payrolls stiegen um 119 Tsd., während die Arbeitslosenquote auf 4,44 % anzog und damit über den Erwartungen lag. Die erste Marktreaktion war eine Vorverlagerung von Zinssenkungserwartungen. Allerdings zeigten die jüngsten Fed-Protokolle eine deutliche Meinungsdivergenz im FOMC sowie eine zunehmende Vorsicht gegenüber Inflationsrisiken.
Da die Oktober-Daten erst nach der Dezember-Sitzung veröffentlicht werden, bleibt der geldpolitische Ausblick für Dezember ungewiss. Entsprechend preisen die Märkte derzeit lediglich eine Wahrscheinlichkeit von rund 30 Prozent für eine Zinssenkung ein.
Algebris Investments’ Global Credit Team
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