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Global Credit Bullets

Trump hat direkte Friedensgespräche mit Putin eingeleitet, um den anhaltenden Konflikt in der Ukraine zu lösen. Trump kündigte letzte Woche gegenseitige Zölle an, wonach die USA die gleichen Zölle wie andere Länder erheben wollen. Die US-Inflation überraschte am vergangenen Mittwoch mit einem starken Anstieg und zeigte ein ähnliches Muster wie in den vorangegangenen Januaren in Form von saisonalen Verzerrungen.
17. Februar 2025
Ukraine-Plan: Die USA übernehmen das Ruder

Trump hat direkte Friedensgespräche mit Putin eingeleitet, um den anhaltenden Konflikt in der Ukraine zu lösen. Europäische und ukrainische Abgeordnete betrachten diese Aktion mit grosser Besorgnis. Sie befürchten, dass die Ukraine dazu gezwungen werden könnte, Gebiete ohne angemessene Sicherheitsgarantien abzutreten. Selenskyj besteht darauf, in sämtliche Friedensverhandlungen einbezogen zu werden. Er will sich mit den USA abstimmen, um eine einheitliche Strategie zu entwickeln, bevor er sich direkt an Putin wendet. Das vorgeschlagene Friedensabkommen könnte beinhalten, dass die Ukraine ihre Ansprüche auf bestimmte Gebiete aufgibt und einen neutralen Status akzeptiert. Im Gegenzug würde Europa eine grössere Rolle beim Wiederaufbau und der Sicherheit der Ukraine nach dem Krieg übernehmen. Die Münchner Sicherheitskonferenz am Wochenende offenbarte eine kompliziertere politische Landschaft als die von Trump beschriebene. Die europäischen Staats- und Regierungschefs sind sehr daran interessiert, an den Verhandlungen teilzunehmen, und die Rede von Vizepräsident Vance sorgte für Aufsehen. Wir sehen einen Weg zu einer Einigung im 1Q25, aber der Weg scheint schwieriger zu sein, als der Markt einschätzt.

US-Handelspolitik: Mehr Zölle, mehr Zeit

Trump kündigte letzte Woche gegenseitige Zölle an, wonach die USA die gleichen Zölle wie andere Länder erheben wollen. Die genaue Höhe soll je nach Land individuell festgelegt werden. Diese Zölle werden wahrscheinlich am 1. April in Kraft treten. In Anbetracht der jüngsten Ereignisse könnte sich die Einführung aber auch aufgrund von Verhandlungen verzögern. Die Details sind noch sehr unklar, z. B. ob alle Länder weltweit betroffen sind, um welche Waren es sich handelt und wie schnell dies erfolgen soll. Als unmittelbare Reaktion kam es zu Abflüssen aus europäischen Risikoanlagen. Hauptleidtragender wird vermutlich die Automobilindustrie sein. Die Rendite von Staatsanleihen ging zurück. Im Augenblick geht das Basisszenario von weiteren Zöllen auf chinesische Waren, auf die europäische Autoindustrie und auf kritische Importe wie Technologie und Pharmazeutika aus.

US-Inflation: Saisonale Verzerrungen

Die US-Inflation überraschte am vergangenen Mittwoch mit einem starken Anstieg und zeigte ein ähnliches Muster wie in den vorangegangenen Januaren in Form von saisonalen Verzerrungen. Die Kerninflation stieg im Monatsvergleich um 45 Basispunkte und die Super-Kerninflation sogar um 76 Basispunkte. Im Drei-Monats-Durchschnitt ergibt dies eine Jahresrate von 3,9% bzw. 5,4%. Die Erzeugerpreiskomponenten, die in den Preisindex der persönlichen Konsumausgaben (PCE) einfliessen, waren jedoch negativ, so dass die PCE-Kerninflation mit rund 30 Basispunkten im Monatsvergleich und einer Jahresrate von 2,3% im Drei-Monats-Durchschnitt etwas langsamer steigen dürfte. 2024 zeigte sich ein sehr ähnliches Bild: Die Inflation stieg in allen Bereichen aufgrund saisonaler Effekte stark an, was eine Debatte über die Notwendigkeit weiterer Zinserhöhungen auslöste. In diesem Jahr besteht der Unterschied darin, dass die Inflationserwartungen unter Trump ohnehin steigen, so dass ein saisonaler Preisauftrieb im ersten Quartal viel grössere Sorgen bereitet. Um zu bestätigen, ob die Inflationsentwicklung in diesem Januar wirklich saisonal bedingt war oder nicht, benötigen wir noch mehr Datenmaterial. Dennoch glauben wir, dass die Messlatte der Fed für eine tatsächliche Zinserhöhung im Moment noch sehr hoch liegt.

Algebris Investments’ Global Credit Team

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