Marktmeinungen · Globale Anleihen

Global Credit Bullets | Montag, 20. Oktober 2025

Wir verbrachten die vergangene Woche in Washington, D.C., um an den IWF-Jahrestagungen teilzunehmen. Wir führten Gespräche mit politischen Entscheidungsträgern und Zentralbankvertretern aus aller Welt. In der vergangenen Woche traten die Spannungen zwischen den USA und China erneut zutage, was für zusätzliche Marktunsicherheit sorgte.
20. Oktober 2025
Bericht aus Washington – Erkenntnisse aus der IWF-Jahrestagungen

Wir verbrachten die vergangene Woche in Washington, D.C., um an den IWF-Jahrestagungen teilzunehmen. Wir führten Gespräche mit politischen Entscheidungsträgern und Zentralbankvertretern aus aller Welt. Der breite Konsens lautet, dass die globale makroökonomische Aussicht solide ist, wenn auch nicht dynamisch, sondern eher widerstandsfähig. Sie wird gestützt durch eine eher „dovishe“ Fed sowie die starke Überzeugung, dass KI-getriebene Investitionen (Capex) das Wachstum spürbar unterstützen werden.

Im Handelskonflikt scheint China aktuell im Vorteil zu sein, insbesondere aufgrund seiner Dominanz bei Seltenen Erden. Zölle sind aktuell nicht das primäre Marktrisiko, wobei sich dies rasch ändern könnte, sollte die US-Regierung aggressivere Handelsschranken einführen. Ein Shutdown der US-Regierung wird zeitnah erwartet, gilt derzeit jedoch nicht als wesentliche Marktgefahr. Die geopolitischen Spannungen mit Russland bleiben hoch, doch besteht aktuell kaum Bereitschaft zu engerer Abstimmung mit Europa. Als einer der wichtigsten nächsten Schritte auf der handelspolitischen Agenda gilt die anstehende Neuverhandlung des USMCA-Abkommens.

Die Zentralbanken der Schwellenländer kommunizierten überwiegend „hawkish“ und betonten ihre Entschlossenheit, die Inflation weiter konsequent zu bekämpfen. In Lateinamerika liegt der Fokus auf den bevorstehenden Wahlen, die die politische Ausrichtung der Region neu definieren könnten. Die Stimmung der Investoren gegenüber Japan bleibt gemischt, da die Marktteilnehmer zusätzliche Klarheit über den Kurs der neuen Regierung abwarten.

USA und China – Der „kalte“ Handelskrieg hält an.

In der vergangenen Woche traten die Spannungen zwischen den USA und China erneut zutage, was für zusätzliche Marktunsicherheit sorgte. Das geplante Treffen zwischen Trump und Xi in Korea dürfte sich verzögern, wobei Trump stärker an einem baldigen Austausch interessiert zu sein scheint als Xi. In typischer Manier – Eskalation gefolgt von Deeskalation – hat Trump seinen Ton bereits wieder entschärft.

China verfügt weiterhin über erhebliche strukturelle Verhandlungsmacht gegenüber den USA, insbesondere durch seine dominierende Rolle in kritischen Lieferketten. Wir erwarten eine weitere Verschlechterung der bilateralen Beziehungen, vor allem durch nicht-tarifäre Massnahmen, und gehen davon aus, dass sich der „kalte“ Handelskrieg langfristig fortsetzen wird.

Algebris Investments’ Global Credit Team

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