Jackson Hole – Zinssenkung im September faktisch besiegelt
Auf der jährlichen geldpolitischen Konferenz in Jackson Hole schlug Fed-Chairman Jerome Powell einen deutlich dovishen Ton an. In seiner vorbereiteten Eröffnungsrede betonte er, dass die Risiken für das Mandat der Notenbank inzwischen stärker in Richtung Beschäftigung verschoben seien und angesichts des hohen Grades an Restriktivität eine Anpassung angezeigt sein könnte. Diese Aussage wird von den Märkten als Signal für eine Zinssenkung im September interpretiert. Die Arbeitsmarktdaten für August stehen zwar noch aus, doch die tiefgreifenden Revisionen des Juli-Berichts haben Powell bereits zu einem klaren Bekenntnis zur Lockerung veranlasst. Auch bei den Inflationsaussagen zeigte er sich zurückhaltender: Die Effekte der Zölle werden nun als temporärer eingestuft als noch im Juli. Wir erwarten zwei Zinssenkungen im laufenden Jahr. 2026 bleibt jedoch mit Blick auf den anstehenden Vorsitzwechsel im Mai hochgradig unsicher. Die US-Zinskurve preist inzwischen ein Terminal Rate-Niveau von 3 % ein – im Einklang mit dem langfristig neutralen Zins.
Ukraine-Krieg – Schwindende Hoffnungen
Im August hatten sich Hoffnungen auf eine Annäherung im Ukraine-Konflikt zunächst verstärkt, nachdem Präsident Trump und Präsident Putin zusammentrafen. Anschliessend gab es Berichte über Gesprächsbereitschaft von Präsident Selenskyj in Form möglicher territorialer Zugeständnisse, während US-Quellen die Option von Sicherheitsgarantien seitens Washington ins Spiel brachten. Doch die darauffolgenden Kommentare des Kremls dämpften diese Erwartungen deutlich: Russland zeigt bislang keine Eile, einen Abschluss zu erreichen, und die von den USA in Aussicht gestellten Sekundärsanktionen wurden bislang nicht umgesetzt. Wir rechnen daher nicht mit einer kurzfristigen Konfliktlösung, da für Russland momentan keine ausreichenden Anreize bestehen. Gleichwohl mindert eine mögliche Einigung langfristige geopolitische Risiken, insbesondere vor dem Hintergrund, dass die europäische Gasversorgung nach 2023 wieder voll stabilisiert ist. Angesichts der engen Bewertungen im europäischen Kredit- und Aktienmarkt sehen wir eine Beilegung des Konflikts zwar als risikoreduzierenden Faktor, jedoch nicht als unmittelbaren Markttreiber.
Algebris Investments’ Global Credit Team
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