Jackson Hole – Die Zeit ist reif
Letzte Woche äusserte sich der Fed-Vorsitzende Jerome Powell auf der globalen Zentralbankkonferenz in Jackson Hole eher zurückhaltend. Der Notenbanker sprach sich ausdrücklich für eine Zinssenkung im September aus, fügte aber hinzu, dass Umfang und Tiefe der Senkungen von der Schwäche des Arbeitsmarktes abhängen. Der Tenor bezüglich der Wirtschaft war insgesamt besorgt, und Powell wies darauf hin, dass die Fed über einen grossen politischen Spielraum verfügt, um auf jede ungerechtfertigte Schwäche zu reagieren. Die Botschaft war für den Zinsmarkt keine grosse dovishe Überraschung, da die US-Kurve Zinssenkungen in Höhe von 200 Basispunkten in den nächsten anderthalb Jahren einpreist. Der „Fed-Put“ scheint jedoch stärker zu sein als erwartet, da die Zentralbank eindeutig bereit ist, die Zinssenkungen zu verstärken, falls sich die Daten auch nur kurzfristig verschlechtern. Die Fed wird den Zyklus am 18. September mit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte beginnen. Der nächste wichtige Datensatz sind die Beschäftigtenzahlen für August, die am 6. September veröffentlicht werden.
Märkte – August-Volatilität (vorerst) abgeklungen
Die Märkte haben sich nach einem volatilen Monatsbeginn schnell wieder normalisiert. Der CBOE Volatility Index (VIX) liegt nun wieder bei 15, dem Einjahresdurchschnitt, nachdem er am 5. August auf 65 angestiegen war. Auch die Aktienindizes haben sich erholt, und der S&P liegt wieder nahe an seinen Höchstständen. Die Stabilisierung wurde durch eine pragmatischere Bank of Japan vorangetrieben, die erklärte, das Tempo der Straffung werde die Märkte berücksichtigen, auch aufgrund der Tatsache, dass sich die US-Daten nicht so schnell verschlechtern, wie die Märkte im Juli befürchtet hatten. Die Zinssätze sind nach wie vor eher pessimistisch bewertet, wobei die Wahrscheinlichkeit von Zinssenkungen um 50 Basispunkte immer noch in die Kurve eingepreist ist und für das nächste Jahr ein „rezessiver“ Zinssenkungszyklus erwartet wird. Ultra-lange Anleihen in den USA werden jetzt zum ersten Mal in den letzten zwei Jahren über dem vorderen Ende gehandelt. Historisch gesehen ist dies ein bärisches Zeichen. Wir bleiben vorsichtig: Die Daten verschlechtern sich schneller, als in den Kreditspreads und Aktienbewertungen eingepreist ist, und die Volatilität ist vor wichtigen Ereignissen wie den US-Präsidentschaftswahlen wieder gedämpft. Die Zinssenkungen der Fed werden nur in einem Szenario, das sich negativ auf die Risiken auswirkt, tiefer ausfallen als vom Markt erwartet, wodurch die Fähigkeit der Zentralbanken zur kurzfristigen Risikostützung eingeschränkt wird.
Algebris Investments’ Global Credit Team
For more information about Algebris and its products, or to be added to our distribution lists, please contact Investor Relations at algebrisIR@algebris.com. Visit Algebris Insights for past commentaries.
Alle geäußerten Meinungen sind diejenigen von Algebris, stellen keine Tatsachenaussagen dar, können sich ändern und sind nicht als Anlageberatung zu verstehen.
Es darf zu keinerlei Zweck auf die in diesem Dokument enthaltenen Informationen und Meinungen oder auf deren Richtigkeit oder Vollständigkeit vertraut werden. Keine der Gesellschaften von Algebris Investments, ihre Mitglieder, Mitarbeiter oder verbundenen Unternehmen gibt ausdrücklich oder stillschweigend Zusicherungen, Gewährleistungen oder Verpflichtungen hinsichtlich der Richtigkeit oder Vollständigkeit der in diesem Dokument enthaltenen Informationen oder Meinungen ab, und keine dieser Personen übernimmt diesbezüglich eine Haftung.
© Algebris Investments. Algebris Investments ist der Handelsname der Algebris-Gruppe.
