Amtseinführung von Donald Trump: Der ganz grosse Knall bleibt vorerst aus
Donald Trump wurde am vergangenen Montag als 47. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt. Er begann seine Amtszeit mit einer Rekordzahl von über 30 Dekreten innerhalb der ersten fünf Tage. Das sind mehr als Biden, Obama oder Trump selbst in seiner ersten Amtszeit erlassen haben. Damit bestätigte sich die Erwartung, dass Trump es ernst meint und seine Politik diesmal viel schneller umsetzt als in seiner letzten Amtszeit. Zu den wichtigsten Dekreten gehörten die Ausrufung eines nationalen Notstands an der mexikanischen Grenze zur Bekämpfung der Migration, die Ausrufung eines Energienotstands zur Förderung von Bohrungen und die partielle Umkehrung der Klimapolitik Bidens. Entscheidend für die Märkte ist, dass Trump bisher keine Zölle verhängt hat. Daraufhin gab der US-Dollar um 1,7% nach. Zuletzt hatte Trump damit gedroht, ab Februar Zölle in Höhe von 10% auf chinesische und 25% auf mexikanische und kanadische Waren zu erheben. Die Wettmärkte rechnen mit 85%-iger Wahrscheinlichkeit damit, dass noch vor März Zölle gegen Mexiko erhoben werden. Bei Kanada liegt der Wert bei 75%. Dies lässt die Devisenmärkte in der Schwebe.
Zentralbanken: Bisher bleibt alles beim Alten
Angesichts der ungewissen Aussichten unter Trump wird die Fed am Mittwoch die Zinsen unverändert lassen. Es gibt keine neuen Prognosen, aber die aktuellen US-Wirtschaftsdaten zeigen eine anhaltende Stärke. Umfragen belegen, dass die Unternehmen optimistisch sind, die Verbrauchernachfrage stabil ist und der Arbeitsmarkt kaum Anzeichen von Schwäche zeigt. Die Fed wird es daher mit einer Zinssenkung in diesem Jahr nicht eilig haben. Die EZB wird am Donnerstag die Zinsen um 0,25% auf 2,75% senken und damit einen Schritt in Richtung neutraler Zinssätze von etwa 2% gehen. Obwohl sich die EZB weiterhin von Sitzung zu Sitzung hangelt, bestätigten letzte Woche durchgesickerte EZB-Quellen, dass sie die Zinsen in den kommenden Sitzungen senken will. Sie sieht sich dann aber mit einer ähnlichen Unsicherheit konfrontiert wie die Fed in den USA. Die EZB legt erst im März neue Prognosen vor.
Bank of Japan: Langsam geht es aufwärts
Die Bank of Japan hat die Zinsen in der vergangenen Woche erwartungsgemäss auf 0,5% angehoben. Gouverneur Kazuo Uedabestätigte, dass sich die Konjunktur und die Preise einheitlich entwickelt haben und die Wahrscheinlichkeit für ein stabiles Preisniveau steigt. Die Notenbank hob ihre Inflationsprognose für 2025 und 2026 um 0,5% bzw. 0,1% auf 2,4% bzw. 2,0% an. Die Löhne steigen weiter, und der schwache Yen und die dadurch steigenden Importpreise dürften die Inflation ankurbeln. Der Ausblick für die künftige Geldpolitik in Japan wird vor allem von den Aussichten für die US-Wirtschaft bestimmt, auch wenn die japanische Zentralbank einräumt, dass sich die Zinsen immer noch in einem sehr expansiven Bereich bewegen.
Algebris Investments’ Global Credit Team
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