US – Keine Zinssenkungen in Sicht
Die US-Einkaufsmanagerindizes (PMI) überraschten deutlich positiv: Der Gesamtwert lag bei 54,4, wohingegen die Erwartungen eines nahezu unveränderten Niveaus bei 51,2 lagen. Ausschlaggebend für die positive Entwicklung war der Dienstleistungssektor, aber auch das Verarbeitende Gewerbe legte zu. Die Beschäftigung ging weiter zurück, allerdings weniger stark als im April und war teilweise auf einen Arbeitskräftemangel zurückzuführen. Der Preisdruck nahm ebenfalls zu, was auf die Vorleistungen des verarbeitenden Gewerbes wie Rohstoffe, aber auch auf höhere Löhne zurückzuführen war. Die Märkte bewerteten die Veröffentlichung zu Recht positiv, denn die 2-jährigen US-Renditen stiegen nach der Veröffentlichung um 6 Basispunkte. Anfang letzter Woche sagte Gouverneur Waller, er benötige noch „mehrere“ Monate, um das Vertrauen zu gewinnen, dass die Inflation ausreichend sinke, um eine Zinssenkung vorzunehmen, während das Fed-Protokoll darauf hinwies, dass verschiedene Mitglieder bereit seien, die Zinsen bei Bedarf zu erhöhen. Dementsprechend strichen die Märkte eine Zinssenkung im Juli ganz aus der Verteilung und sehen nun nur noch eine 80 %ige Chance für eine Zinssenkung im November.
Eurozone – Höhere Löhne
Der von der EZB für Q1 veröffentlichte Lohn-Tracker zeigte einen Anstieg von 4,7 % gegenüber 4,5 % in Q4-23 und übertraf damit die Erwartungen der Analysten. Die Überraschung war auf die hohen Bonuszahlungen in Deutschland zurückzuführen, die einen immer wichtigeren Teil der deutschen Lohnabschlüsse ausmachen und daher nicht völlig ausser Acht gelassen werden können. Der EZB-Blog geht davon aus, dass die Löhne „bis 2024 auf einem hohen Niveau bleiben und ein holpriges Profil aufweisen werden“, was die Aussichten auf schnelle Zinssenkungen durch die EZB erschwert. Der zusammengesetzte Einkaufsmanagerindex (PMI) stieg von 51,7 auf 52,3 und übertraf die Prognosen und signalisierte eine zunehmende Expansion. Der PMI-Kommentar war positiv und beschrieb einen expandierenden Dienstleistungssektor und ein sich verbesserndes verarbeitendes Gewerbe in Deutschland. Für diesen Freitag wird ein leichter Anstieg des HVPI (harmonisierter Verbraucherindex) erwartet, und zwar von 2,4 auf 2,5% für die Gesamtrate und von 2,7 auf 2,8% für die Kernrate. Der Anstieg dürfte auf eine Umkehrung des Rückgangs der volatilen Posten im letzten Monat und auf Basiseffekte infolge der Einführung der subventionierten Bahntickets in Deutschland im vergangenen Mai zurückzuführen sein.
UK – Bevorstehende Wahlen
Premierminister Sunak hat überraschend für den 4. Juli Neuwahlen angesetzt, früher als Ende 2024 oder Anfang 2025 wie von den meisten erwartet. Ausschlaggebend für diesen Schritt waren bessere Wirtschaftsdaten (besseres BIP, sinkende Inflation), weniger Spielraum für Steuersenkungen und sinkende Erwartungen für Zinssenkungen der BoE in diesem Jahr. Die Labour-Partei liegt in den Umfragen 20 Punkte vor den Tories, so dass ein Wahlsieg so gut wie sicher scheint, aber wir denken, dass es sich lohnt, die Umfragen kurz vor dem Termin zu beobachten, da 20 % der Wähler noch unentschlossen sind und viel von der Wahlbeteiligung abhängen wird. Wir gehen davon aus, dass der finanzpolitische Kurs der nächsten britischen Regierung relativ unverändert bleiben wird, aber die Wahlungewissheit könnte die Risikoprämien im Vereinigten Königreich für die Dauer des Wahlkampfes erhöhen.
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