FED – Lockerung, aber überraschend „hawkisch“
Letzte Woche senkte die FED wie erwartet die Zinsen um 25 Basispunkte. Powells Pressekonferenz fiel jedoch überraschend „hawkisch” aus: er lehnte eine Zinssenkung im Dezember entschieden ab, sagte jedoch, dass die zugrunde liegende Inflation ohne Tarifeffekte näher am Zielwert von 2 % liege. Daraufhin fielen die kurzfristigen Zinsen um rund 10 Basispunkte. Seine Äusserungen unterstrichen eine Spaltung innerhalb des FOMC und wir rechnen mit einer sehr hitzigen Debatte über den künftigen Kurs der Geldpolitik. Angesichts der überraschend guten US-Daten halten wir es für möglich, dass die Fed künftig eine restriktivere Haltung einnehmen wird.
EZB – Gelassen abwarten
Am vergangenen Donnerstag hat die EZB die Zinsen wie allgemein erwartet unverändert gelassen. In ihrer Botschaft verwies sie auf eine widerstandsfähige Wirtschaft mit nachlassender Unsicherheit. Zudem schlug Lagarde einen leicht „hawkischen“ Ton an und stellte fest, dass die Abwärtsrisiken nun geringer erscheinen. Wir gehen davon aus, dass die EZB gelassen abwarten und sich auf das Wachstum konzentrieren wird, das in naher Zukunft durch fiskalische Ausgaben erzielt werden soll.
Trump und Xi – ein leerer Handschlag
Nach mehreren Verzögerungen trafen sich Trump und Xi letzte Woche persönlich und vereinbarten, den Handelsfrieden um ein weiteres Jahr zu verlängern. In den Schlagzeilen war von niedrigeren US-Zöllen auf Fentanyl aus China die Rede, und China versprach, die Exporte von Seltenen Erden zu steigern. Wir glauben, dass China bei allen hochrangigen Gesprächen weiterhin Einfluss hat und dass eine mögliche Eskalation seitens der USA eher einer Verhandlungstaktik als einer politischen Kursänderung entspricht.
Algebris Investments’ Global Credit Team
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