Marktmeinungen · Globale Anleihen

Global Credit Bullets | Montag, 8. September 2025

In der vergangenen Woche gehörten die britischen Zinsen zu den Haupttreibern des Duration-Sell-offs. Wie zuletzt mehrfach im Vereinigten Königreich zu beobachten, führt die Furcht vor fiskalischen Risiken zu besonders ausgeprägten Verkäufen am langen Ende der Zinskurve. Auf der September-Sitzung dürfte die EZB die Geldpolitik unverändert lassen; jüngste Kommentare verdeutlichen, dass die Hürden für weitere Zinssenkungen sehr hoch liegen.
8. September 2025
UK – Fiskalpolitik treibt Renditen nach oben

In der vergangenen Woche gehörten die britischen Zinsen zu den Haupttreibern des Duration-Sell-offs: die 30-jährigen Renditen stiegen auf den höchsten Stand seit 1998. Verstärkt wurde die Bewegung durch Schlagzeilen, wonach Starmer’s Kabinettsumbildung Reeves ins Abseits drängen könnte. Im Kern handelt es sich jedoch um ein fiskalisches Problem: Die Refinanzierungskosten steigen, und mit ihnen der Druck zu verstärkter fiskalischer Konsolidierung. Der Haushaltsplan im November wird entscheidend sein – höhere Steuern erscheinen politisch durchsetzbarer als tiefgreifende Ausgabenkürzungen. Am Mittwoch sorgte die Absage einer 30-jährigen Gilt-Auktion für etwas Entlastung am langen Ende. Wir halten die Renditen zwar für überzogen, sie sind jedoch durch den sich verschlechternden fiskalischen Ausblick des Vereinigten Königreichs gerechtfertigt – mit einem erheblichen Risiko weiterer Verschlechterungen.

Globale Zinsen – Fiskalische Risiken werden eingepreist

Wie zuletzt mehrfach im Vereinigten Königreich zu beobachten, führt die Furcht vor fiskalischen Risiken zu besonders ausgeprägten Verkäufen am langen Ende der Zinskurve. Das fiskalische Thema treibt inzwischen eine Neubewertung langfristiger Renditen in den wichtigsten Volkswirtschaften weltweit, wobei sich dieselbe Dynamik auch auf zahlreiche Währungen überträgt. Hohe Haushaltsdefizite werden in einem Umfeld von solidem Wachstum, jedoch schwachem Inflationsausblick, aufrechterhalten. Das Vereinigte Königreich ist hierbei beispielhaft, doch die Re-Pricing-Bewegung ist ein globales Phänomen – und da die US-Renditen weiterhin den Takt vorgeben, erscheint der Aufwärtsdruck auf die Zinsen noch nicht abgeschlossen.

EZB – Festhalten am Skript

Auf der September-Sitzung dürfte die EZB die Geldpolitik unverändert lassen; jüngste Kommentare verdeutlichen, dass die Hürden für weitere Zinssenkungen sehr hoch liegen. Die jüngsten Daten lieferten kaum Überraschungen, sodass die Prognosen im Wesentlichen unverändert bleiben. Der Markt scheint im Risiko-Segment auf Perfektion eingepreist, während die Konjunktur im Euroraum weiterhin kaum nachhaltigen Schwung zeigt. Wir sehen daher nach wie vor Spielraum für Zinssenkungen vor Jahresende, auch wenn sich die EZB mit einer schnellen Umsetzung schwertut.

Algebris Investments’ Global Credit Team

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